Demografische Entwicklung fordert Umdenken bei Arbeitgebern

Bern, 19. Februar 2015. Mit der aktuellen Diskussion über die Erhöhung des Rentenalters nimmt die Bedeutung der betrieblichen Gesundheitsförderung für ältere Mitarbeitende zu. Die erforderliche Sensibilität seitens der Arbeitgeber ist jedoch bis anhin noch nicht überall spürbar. Dies ergab eine repräsentative Umfrage bei der Bevölkerungsgruppe «50plus», die vom Befragungsdienst gfs-zürich im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz durchgeführt wurde.

Der demografische Wandel hin zu einer immer älteren Bevölkerung ist eine der grössten gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Im Jahr 2015 werden in der Schweiz erstmals mehr Menschen den 65. als den 20. Geburtstag feiern. Und bis 2060 wird der Anteil der Personen im erwerbstätigen Alter an der Gesamtbevölkerung von 62% auf 53% sinken. Während Unternehmen mit einer alternden Belegschaft, Fachkräftemangel, Pensionierungswellen und dem Verlust von Erfahrungswissen konfrontiert werden, wird in der Öffentlichkeit immer öfter eine Erhöhung des Rentenalters diskutiert.

Bedürfnis nach altersgerechter Gesundheitsförderung

Auch wenn die Auswirkungen dieses Wandels noch nicht überall unmittelbar zu spüren sind, lohnt es sich für Unternehmen, sich bereits heute mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen. 452 Erwerbstätige im Alter von «50plus» nahmen an der repräsentativen Umfrage von Gesundheitsförderung Schweiz teil. Die Ergebnisse zeigen, dass das Thema «Gesundheit bei älteren Mitarbeitenden» in den Betrieben noch nicht ausreichend verankert ist. Demnach geben drei Viertel der Befragten an, dass der gegenwärtige Arbeitgeber keine Umfragen zum Thema Gesundheit durchführt, obschon sich dies eine Mehrheit der Erwerbstätigen wünscht. Zwar gibt ein Grossteil der Teilnehmenden an, dass ihr Arbeitgeber Massnahmen für die Gesundheit der Mitarbeitenden – wie beispielsweise Ernährungs-, Sport- und Bewegungsangebote – sicherstellt, die berufstätige Generation «50plus» würde jedoch spezifische, dem Alter entsprechende Massnahmen befürworten. So wurde überwiegend der Wunsch geäussert, dass der Arbeitgeber die Vereinbarkeit von Privatsituation und Beruf für ältere Mitarbeitende verbessern sowie die Zusammenarbeit zwischen der jungen und älteren Belegschaft fördern solle.

Aufholbedarf bei KMU-Betrieben

Wie die Befragung zeigt, werden Massnahmen für die Gesundheit im öffentlichen Dienst eher durchgeführt. Und auch grössere Unternehmen können dank institutionalisierten Prozessen und vorhandenen Ressourcen ihre Verantwortung gegenüber der Generation «50plus» eher wahrnehmen. Die Schweiz ist jedoch ein KMU-Land. Somit bedarf es auch in kleinen und mittleren Betrieben einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Gesundheit der älteren Mitarbeitenden. Erwerbstätige müssen heute länger gesund, leistungsfähig und motiviert im Berufsleben stehen und gleichzeitig durch lebenslanges Lernen immer wieder aktuelle Qualifikationen erwerben – eine Gesundheitsförderung der Generation «50plus» ist hier unabdingbar.

Weitere Informationen zu Gesundheitsförderung Schweiz:

www.gesundheitsfoerderung.ch   

Weitere Informationen zur Gesundheitsförderung für ältere Menschen:

www.gesundheitsfoerderung.ch/public-health/gesundheitsfoerderung-fuer-aeltere-menschen.html

Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer +41 31 350 04 04 zur Verfügung.

Gesundheitsförderung Schweiz

Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen jährlichen Beitrag von 2.40 Franken zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.
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