Bern, 15. Januar 2019. Gesundheitsförderung Schweiz fördert in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit Projekte im Bereich Prävention in der Gesundheitsversorgung mit durchschnittlich rund CHF 6 Mio. pro Jahr. Unterstützt werden im Rahmen dieser ersten Förderrunde 14 von ursprünglich 115 eingereichten Projektskizzen.
Nichtübertragbare Krankheiten (NCDs), Suchtproblematiken und psychische Erkrankungen verursachen viel Leid und Kosten und stellen die Gesundheitsversorgung in der Schweiz vor grosse Herausforderungen.
Im Rahmen der Nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie 2017–2024), die vom Bund und den Kantonen entwickelt wurde, soll die Prävention in der Gesundheitsversorgung über die gesamte Versorgungskette gestärkt werden. Damit kann die Lebensqualität und Autonomie der Patientinnen und Patienten gefördert sowie ihr Behandlungsbedarf vermindert werden.
In diesem Prozess spielen die in der Gesundheitsversorgung beteiligten Akteure eine essentielle Rolle. Neue und innovative Projekte, die von ihnen initiiert und zur Förderung vorgeschlagen und unterstützt werden, sollen dazu dienen, eine gesündere Lebensführung zu fördern und die Behandlung von chronischen Krankheiten, Suchtproblematiken und/oder psychischen Erkrankungen zu verbessern. Dabei geht es um die adäquate Früherkennung und -intervention bei erhöhten Krankheitsrisiken und die nachhaltige Stärkung der Prävention in der Kuration und der Rehabilitation über die gesamte medizinische Versorgungskette in den drei erwähnten Themen. Damit sollen Patientinnen und Patienten motiviert werden, vermehrt präventive Angebote zu nutzen.
Mit der Finanzierung von entsprechenden Projekten setzt sich Gesundheitsförderung Schweiz zum Ziel, in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) praxistaugliche und wirksame Ansätze zu identifizieren, damit diese anschliessend zur breiten Umsetzung zur Verfügung stehen.
Das Konzept zur Mittelvergabe an Projekte und Angebote im Bereich Prävention in der Gesundheitsversorgung wurde gemeinsam von Gesundheitsförderung Schweiz und dem BAG erarbeitet. Gesundheitsförderung Schweiz obliegt die Verwaltung der Mittel für die Projektförderung. Von 2018 bis 2024 stehen dafür jährlich durchschnittlich rund CHF 6 Millionen zur Verfügung.
Grosses Interesse an der ersten Förderrunde
Die Ankündigung der ersten Ausschreibung Ende 2017 stiess auf grosses Interesse und führte 2018 zu insgesamt 115 eingereichten Projektskizzen. Diese wurden von Fachpersonen von Gesundheitsförderung Schweiz und dem BAG unter Berücksichtigung von Stellungnahmen eines externen Expertengremiums beurteilt. Aus den zahlreichen guten Projektskizzen wurden im Zuge der ersten Runde schliesslich 14 Projekte ausgewählt, die von den Fördergeldern profitieren.
«Die Tatsache, dass uns mit 115 Skizzen eine hohe Anzahl an Projektvorschlägen erreicht hat, zeugt vom grossen Handlungsbedarf und Interesse im Bereich der Prävention in der Gesundheitsversorgung. In den kommenden Jahren können dank weiterer finanzieller Mittel mehr Projekte gefördert werden als ursprünglich geplant», sagt Jvo Schneider, Leiter Prävention in der Gesundheitsversorgung bei Gesundheitsförderung Schweiz.
Zwei konkrete Beispiele – in Basel-Stadt und in La Chaux-de-Fonds
Projekt «SomPsyNet»: Prävention psychosozialer Belastungsfolgen in der Somatik
Patientinnen und Patienten mit körperlichen Beschwerden sind häufig auch psychosozial belastet. Das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt und das Universitätsspital Basel entwickeln daher gemeinsam ein Modell, um entsprechende Patientinnen und Patienten frühzeitig zu identifizieren und bedarfsgerecht zu behandeln. Dazu setzt das Projekt auf die Zusammenarbeit von vier grossen Basler Spitälern, tablet-gestützte Screenings zur Identifikation betroffener Patientinnen und Patienten sowie eine Online-Plattform zur Vernetzung bestehender Behandlungsangebote. Die Ziele des Projektes sind eine verbesserte Lebensqualität für die Patientinnen und Patienten sowie die Optimierung von Schnittstellen und die Senkung von Kosten.
Projekt «INTERMED+»: Prävention in der Arztpraxis
Eine Praxis für Allgemeinmedizin in La Chaux-de-Fonds hat das Pilotprojekt INTERMED+ entwickelt. Das gesamte Versorgungsteam der Hausarztpraxis will ihre Patientinnen und Patienten neben der medizinischen Behandlung auch vermehrt auf die Ursachen und Risiken von nichtübertragbaren Krankheiten aufmerksam machen. Die Patientinnen und Patienten werden informiert und motiviert, ihr Gesundheitsverhalten durch die Teilnahme an Präventionsprogrammen zu verbessern. Dabei werden sie durch entsprechend ausgebildete Pflegefachpersonen und unter Einbezug der medizinischen Pflegeassistentinnen und -assistenten unterstützt. Dazu arbeitet die Praxis mit lokalen Präventionsstellen und Fachpersonen zusammen.
Kurzbeschriebe 14 Projekte der ersten Förderrunde:
www.gesundheitsfoerderung.ch/pgv/gefoerderte-projekte.html
Förderrunde 2019 – neue Projektskizzen gesucht
Im Rahmen der Förderrunde 2019 nimmt Gesundheitsförderung Schweiz bis am 15. März 2019 wieder Projektskizzen entgegen. Alle Informationen, das Vorgehen sowie das Reglement sind auf der folgenden Website einsehbar:
www.gesundheitsfoerderung.ch/pgv/aktuelle-foerderrunde
Weitere Informationen
Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.
Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 40 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.