Bern, 27. August 2015. Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz bedarf mehr Aufmerksamkeit: Veränderungen in der Arbeitswelt können von körperlichen Beschwerden bis hin zu psychischen Belastungen führen. An der gestrigen nationalen Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement / 4. Netzwerktagung Psychische Gesundheit Schweiz wurden Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert.
Permanent hohe Anforderungen im Berufsleben können gesundheitliche und psychologische Belastungen zur Folge haben. Negative Auswirkungen wie Überbeanspruchung, Burn-out oder Depressionen führen zu Arbeitsausfällen und generieren damit Kosten auf Unternehmensseite. An der gestrigen nationalen Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement referierten Experten über aktuelle Erkenntnisse aus der Praxis zum Thema «Arbeit und psychische Gesundheit». Die von Gesundheitsförderung Schweiz in Kooperation der Suva, SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft), mit dem Netzwerk psychische Gesundheit Schweiz sowie pro mente sana organisierte Veranstaltung wurde bereits zum zehnten Mal durchgeführt. Dabei trafen sich Führungs- und Fachkräfte renommierter Schweizer Firmen zu einem Austausch über die gesundheitsrelevanten Aspekte in Unternehmen. «Die nationale Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement gibt wertvolle Anregungen, um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden in verschiedenen Unternehmen zu optimieren», sagt Chantale Merz Wagenaar, Projektleiterin und Tagungsverantwortliche Gesundheitsförderung Schweiz.
Im Rahmen von Fachreferaten äusserten sich Experten im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu den Herausforderungen und Lösungsansätzen in der Praxis. Dr. Niklas Baer, Leiter Fachstelle für Psychiatrische Rehabilitation an der Psychiatrie Baselland, zeigte anhand von eigenen Untersuchungen und OECD-Analysen typische Probleme am Arbeitsplatz auf und gab Hinweise, was getan werden kann, um Mitarbeitende mit psychischen Problemen vermehrt am Arbeitsplatz zu halten. Das Referat von Dr. med. Philip Strasser, Gesellschaftsarzt und Mitglied der Direktion von Swiss Life AG, thematisierte die gesunde Anwesenheit am Arbeitsplatz. «Viele von einer psychischen Störung betroffene Menschen sind täglich am Arbeitsplatz anwesend. Unternehmen sind gefordert, nicht nur auf Anwesenheits- und Fehltage zu fokussieren, sondern die gesunde Anwesenheit ins Zentrum zu stellen», erklärte Strasser. Prof. Dr. Lukas Windlinger, Dozent für Workplace Management an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, betonte in seinen Ausführungen die Wichtigkeit der Büroraumumgebung als Einflussfaktor für die Gesundheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz.
Im Anschluss an die Fachreferate erhielten Teilnehmende in zahlreichen Symposien praxisnahes Wissen zur Gestaltung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz sowie im Umgang mit psychisch beeinträchtigten Mitarbeitenden.
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung
Weitere Informationen zu Gesundheitsförderung Schweiz: www.gesundheitsfoerderung.ch
Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.
Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 20 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.
www.gesundheitsfoerderung.ch
Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturen und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4100 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts mit 4,2 Mrd. Franken Prämienvolumen versichert sie rund 123 000 Unternehmen bzw. 1,97 Mio. Berufstätige gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes seit 2005 auch die Militärversicherung. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück. Im Verwaltungsrat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.
www.suva.ch
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Der Bereich «Arbeitsbedingungen» ist die Fachstelle des Bundes für:
- die Belange des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz,
- die Produktesicherheit,
- die Verwendung von Chemikalien am Arbeitsplatz.
Er gehört zur Direktion für Arbeit und ist damit Teil des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, dem für Wirtschaftsfragen zuständigen Bundesamt im Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF). Die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz stehen im Brennpunkt der vielfältigen Aktivitäten des Bereichs.
www.seco.admin.ch
Pro Mente Sana
Die 1978 gegründete Stiftung Pro Mente Sana setzt sich für psychisch beeinträchtige Menschen in der Schweiz ein. Zu den Dienstleistungen gehört die kostenlose telefonische Beratung bei psychosozialen oder rechtlichen Fragen und ab dem Frühjahr auch eine E-Mail-Beratung. Pro Mente Sana publiziert Ratgeber und Informationsbroschüren über psychische Krankheiten und ist Herausgeberin der Zeitschrift «Pro Mente Sana aktuell», die über Entwicklungen in der Psychiatrie sowie über Erkrankungsbilder und deren Behandlung berichtet. Sie finanziert sich über öffentliche Beiträge von Bund, Kantonen und Gemeinden, über Spenden sowie mit dem Ertrag aus dem Stiftungskapital und den Dienstleistungen.
www.promentesana.ch
Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz
Das Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz ist ein Zusammenschluss von Organisationen, Institutionen und Unternehmen, die sich für die psychische Gesundheit in der Schweiz engagieren. Das Netzwerk ist eine Nonprofit-Organisation ohne eigene Rechtskörperschaft. Grundlage bildet ein Zusammenarbeitsvertrag zwischen den Trägerorganisationen. Es versteht sich als multisektorale nationale Initiative zur Förderung der psychischen Gesundheit und Verminderung psychischer Erkrankungen in der Schweiz. Das Netzwerk bietet eine Plattform für Akteure und ihre Massnahmen im Bereich der psychischen Gesundheit, insbesondere ihrer Förderung sowie der Prävention psychischer Erkrankungen.
www.npg-rsp.ch