3. Februar 2014. Der erste Preis der Grands Prix Suisses «Gesundheit im Unternehmen 2014» geht an das Inselspital in Bern für eine innovative Gestaltung des Mittagsmenus, die nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem auch gesund ist. Als zweites Projekt wurde eine Prozessoptimierung der EPFL (École polytechnique fédérale de Lausanne) ausgezeichnet, die Unfälle mit gefährlichen chemischen Stoffen im Forscheralltag vermindert. Die dritte Auszeichnung geht ebenfalls ans Inselspital. Regelmässige Gymnastik in der Gruppe beugt Rückenbeschwerden vor und steigert das Wohlbefinden der Reinigungsteams.
Die Schweizer Sektion der AEPS zeichnet in Bern drei Projekte für besondere Leistungen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung aus. Die mit insgesamt 25'000 Franken dotierten Preise werden gemeinsam von Gesundheitsförderung Schweiz, der Suva und dem Bundesamt für Gesundheit unterstützt.
Die Qual der Wahl zum Wohle der Gesundheit
Das Siegerprojekt der diesjährigen Vergabe der Grands Prix Suisses «Gesundheit im Unternehmen» geht an das Inselspital Bern. Die Verantwortlichen haben einen Weg gefunden, um gesundes Ernährungsverhalten zu fördern. Der bisherige Tagesteller mit Fleisch, Brot und Suppe hat ausgedient und wird zunehmend durch das vielseitige, modulare Angebot «lunch4vitality» ersetzt. Bernhard Tanner, Leiter Gastronomie und Initiator des Projektes, erklärt «lunch4vitality»: «Der Gast wählt von acht Komponenten bestehend aus zwei verschiedenen Gemüsebeilagen, Salat, Fruchtkompott, Fleisch oder fleischlos und zwei verschiedenen Stärkebeilagen deren vier aus und bezahlt dafür einen fixen Preis.» Die Jury lobt das Projekt als innovativen Weg, wie gesundes Ernährungsverhalten gefördert werden kann. Der tägliche Fruchtkonsum ist dank «lunch4vitality» um rund 20 kg (entspricht 200 Portionen) gestiegen, und auch der Gemüseanteil hat mit der Wahlmöglichkeit aus zweierlei Gemüse wesentlich zugenommen.
Entspannteres Arbeiten mit hochgefährlichen Stoffen
Den zweiten Platz belegt das Programm der EPFL (École polytechnique fédérale de Lausanne). Forscherinnen und Forscher an der Eidgenössischen Hochschule verwenden regelmässig gefährliche Stoffe für ihre Arbeit. Thierry Meyer, Verantwortlicher Arbeitssicherheit und Gesundheit an der Fakultät für Grundlagenwissenschaften der EPFL, zeigt die Herausforderung anhand der Ausgangslage auf: «Auch wenn der Umgang mit diesen Stoffen gesetzlich geregelt ist, ist die Anwendung der Vorschriften häufig dadurch erschwert, dass Mitarbeitende der EPFL vor Ort den Zugang zu allen 80‘000 möglichen Stoffen haben.» Der EPFL ist es gelungen, einen Weg zu finden, um den Umgang mit gefährlichen Stoffen der Giftklasse 1 zu regeln. Seit der Einführung dieses Programms haben sich keine Unfälle mit gefährlichen Substanzen ereignet. Das Projekt zeigt, wie es mit einer geeigneten und durchdachten Methodologie gelingt, auch schwierig umzusetzende gesetzliche Vorgaben in der Praxis einzuhalten. Deshalb hat sich die Jury entschlossen, dieses Engagement auszuzeichnen. Durch die neuen Prozesse und den geregelten Umgang mit den gefährlichen Stoffen erfahren Mitarbeitende ein gesteigertes Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden in ihrer täglichen Arbeit.
Weniger Beschwerden dank regelmässiger Gymnastik
Der dritte Platz geht an das Inselspital Bern. Die Mitarbeitenden aus den Facility Services haben das Bedürfnis geäussert, während der Arbeitszeit Bewegungs- und Entspannungsübungen durchzuführen. Dadurch soll das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden, indem Verspannungen und Rückenschmerzen vorgebeugt wird. Edith Mosimann von der Reinigung des Inselspitals beschreibt das Projekt: «Während 15 Minuten haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, in unseren dafür vorgesehenen Räumlichkeiten in der Gruppe Gymnastikübungen durchzuführen. Dabei wird das Übungsprogramm bei Unklarheiten zuvor mit dem Physiotherapeuten abgesprochen.» Das Projekt fördert die Gesundheit und führt erfolgreich Mitarbeitende unterschiedlichster Nationalitäten zusammen. Im Sinne der Chancengleichheit will die Jury mit dem Preis die Initiative der Mitarbeitenden des Reinigungsdienstes stärken und anerkennen. Für die Jury ist es wichtig, dass auch diese Zielgruppe in den Spitälern in den Genuss gesundheitsförderlicher Aktivitäten kommt.
Über die Grands Prix Suisses «Gesundheit im Unternehmen»
Die Grands Prix Suisses «Gesundheit in Unternehmen» werden von der Schweizer Sektion der Europäischen Vereinigung für die Förderung der Gesundheit verliehen. Ausgezeichnet werden Organisationen für die Einführung nachweislich wirksamer Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramme. Die Auszeichnung sowie das Preisgeld in Höhe von insgesamt 25'000 Franken werden durch Gesundheitsförderung Schweiz, die Suva und das Bundesamt für Gesundheit unterstützt.
Für weitere Auskünfte oder Fragen wenden Sie sich bitte an:
Prof. Roger Darioli, Präsident Sektion Schweiz der AEPS
Tel: +41 21 314 56 29
Mob: +41 79 556 40 73
E-Mail: roger.darioli@hospvd.ch
Ausschreibung der Grands Prix Suisse «Gesundheit im Unternehmen 2015"
Interessierte Unternehmen und Organisationen sind dazu eingeladen, das Bewerbungsdossier bis Montag, dem 20. Oktober 2014 einzureichen. Die Evaluation der Arbeiten erfolgt durch eine Jury, die Preise im Gesamtwert von 25‘000 Franken verleihen wird. Weitere Informationen finden Sie unter www.aeps-ch.org.
AEPS – Europäische Vereinigung für die Förderung der Gesundheit
Die Europäische Vereinigung für die Förderung der Gesundheit (AEPS) ist ein internationaler, nicht gewinnorientierter Verein, der im Jahr 1970 gegründet wurde und seinen Hauptsitz in Brüssel (B) hat. Die als Netzwerk organisierte AEPS verfügt über verschiedene Standbeine, insbesondere mit seinen nationalen Sektionen und über seine Partnerschaften mit im Bereich der Gesundheit am Arbeitsplatz engagierten Institutionen und Organisationen. Die Ziele der Schweizer Sektion umfassen:
- Entwickeln und Fördern des Austausches zwischen den Europäischen Ländern im Bereich der Gesundheit am Arbeitsplatz und insbesondere im Bereich der Gesundheitsförderung
- Sensibilisieren der Institutionen auf Ebene der Politik, der Wirtschaft, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, der Medien usw. bezüglich der aktuellen Wichtigkeit der Gesundheit am Arbeitsplatz und seines Umfeldes
- Fördern und Belohnen von Initiativen und/oder Projekten, die eine Verbesserung der Gesundheit von Erwerbstätigen und Bevölkerung auf genereller Ebene und durch Unternehmen und Organisationen erreichen.
Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen jährlichen Beitrag von 2.40 Franken zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.
www.gesundheitsfoerderung.ch
Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturen und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 3‘200 Mitarbeitende. Als selbständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts mit 4,2 Mrd. Franken Prämienvolumen versichert sie rund 120‘000 Unternehmen bzw. 1,9 Mio. Berufstätige gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes seit 2005 auch die Militärversicherung. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück. Im Verwaltungsrat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.
www.suva.ch
Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist Teil des Eidgenössischen Departements des Innern. Es ist - zusammen mit den Kantonen - verantwortlich für die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung und für die Entwicklung der nationalen Gesundheitspolitik. Zudem vertritt das BAG als nationale Behörde die Schweiz in Gesundheitsbelangen in internationalen Organisationen und gegenüber anderen Staaten. Per Dezember 2013 waren beim BAG 600 Mitarbeitende (490,9 Vollzeitstellen) beschäftigt. 2014 verfügt es über ein Budget von rund 193 Mio. Franken und verwaltet 2,249 Mia. Franken für die Prämienverbilligung in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung sowie 195 Mio. Franken an Versicherungsleistungen im Bereich der Militärversicherung. Mit der Initiative von actionsanté im Rahmen des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung können Privatunternehmen mit freiwilligen Aktionen für die Förderung eines gesunden Lebensstils beitragen. Im Zentrum von sogenannten «Aktionsversprechen» stehen das Bereitstellen von gesünderen (z.B. salz- oder zuckerreduzierten) Lebensmitteln; die Reduzierung von Werbung zu kalorienreichen Produkten, insbesondere gegenüber vulnerablen Gruppen wie Kinder; eine verständliche Produktinformation für Konsumentinnen und Konsumenten zur Erleichterung einer ausgewogenen Ernährung sowie die Förderung eines bewegungsfreundlichen Umfelds.
www.actionsante.ch