Bern, 9. Mai 2017. Die elfte Auswertung der Gewichtsdaten von Kindern und Jugendlichen in den Städten Zürich, Bern und Basel weist weiterhin eine positive Entwicklung des Body-Mass-Index bei Kindern und Jugendlichen aus. Das von Gesundheitsförderung Schweiz durchgeführte Monitoring zeigt, dass jedes sechste untersuchte Kind übergewichtig oder adipös ist. Eine Verbesserung gab es im Kindergarten. Die höheren Schulstufen blieben auf hohem Niveau stabil.
Für das Schuljahr 2015/16 hat Gesundheitsförderung Schweiz den Body-Mass-Index (BMI) von über 12‘000 Kindern und Jugendlichen aus den Städten Basel, Bern und Zürich ausgewertet. Die elfte Ausgabe des BMI-Monitorings zeigt beim Übergewicht von Kindern und Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr insgesamt einen leichten Rückgang um 0.3 %. Dies ist nur eine geringe Verbesserung, jedoch eine Fortsetzung des positiven Trends seit dem Höchstjahr 2010/11.
Tiefstwerte im Kindergarten
Der Anteil an Übergewicht und Adipositas hat sich besonders im Kindergartenalter signifikant verringert. Die Verbesserung auf dieser Schulstufe ist der Hauptgrund für die Fortsetzung des positiven Trends. Die Entwicklung auf der Unter-, Mittel- und Oberstufe hat sich stabilisiert und weist gegenüber dem Vorjahr kaum Veränderungen auf.
Während auf Stufe Kindergarten sowohl Übergewicht als auch Adipositas seit Beginn des Monitorings immer zurückgingen, wies die Unter-/Mittelstufe keine signifikanten Veränderungen auf. Auf der Oberstufe nahm der Anteil übergewichtiger Kinder über die ersten Jahre zu, bevor er sich dann ebenfalls stabilisierte.
Neue Erkenntnisse dank «Gewichtskarrieren»
Für das aktuelle BMI-Monitoring gab es erstmals die Möglichkeit anhand von «Gewichtskarrieren», die Entwicklung des Gewichts im Laufe der gesamten Schulzeit zu untersuchen. Erfreulich ist, dass zwei Drittel (66 %) aller Untersuchten während ihrer gesamten Schulzeit nie übergewichtig waren.
In Basel und Bern wurden auch die Zusammenhänge zwischen Übergewicht oder Adipositas und sozialen Unterschieden sowie der Staatsangehörigkeit erhoben. Kinder und Jugendliche, deren Eltern einen geringeren Bildungsstand aufweisen, sind signifikant mehr von Übergewicht oder Adipositas betroffen. Die Staatsangehörigkeit hat hingegen weniger Einfluss auf die Entwicklung als die soziale Herkunft.
Präventionsarbeit entfaltet Wirkung
Die Verringerung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen geht im Schuljahr 2015/16 weiter. Die Höchstwerte aus dem Jahr 2010/11 lassen die Städte Basel, Bern und Zürich hinter sich. «Die Verbesserungen auf Kindergartenstufe sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Präventionsarbeit der Kantone und Städte im Frühbereich und im Kindergarten wirkt. Die nachhaltige Trendwende auf den höheren Schulstufen steht aber noch aus. Hier braucht es weitere Massnahmen», betont Prof. Dr. Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz.
Gesundheitsförderung in der Praxis
Um die Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu etablieren, gibt es zahlreiche Projekte und Organisationen, die sich für das Thema einsetzen. Zwei Praxisbeispiele, die von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt werden:
Schulnetz21
Das Schulnetz21 vereint 22 kantonale und zwei sprachregionale Netzwerke und unterstützt Schulen auf dem Weg zu gesundheitsfördernden und nachhaltigen Lern-, Arbeits- und Lebensorten.
Ernährungsspass im Familienalltag
Die Broschüre «Ernährungsspass im Familienalltag» beinhaltet eine Auswahl an einfachen Rezepten inklusive Kochanleitung und bietet zusätzlich praktische Tipps für eine abwechslungsreiche, saisonale Küche.
Weiterführende Informationen
Das ausführliche Faktenblatt 20 zum BMI-Monitoring.
Hinweis: Im Spätsommer 2017 wird das vergleichende BMI Monitoring erscheinen: neben den drei Städten Bern, Basel und Zürich nehmen auch die Kantone Bern, Graubünden, Jura, Luzern, Obwalden, St. Gallen und Uri sowie die Stadt Freiburg teil.
Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.
Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen jährlichen Beitrag von 3.60 Franken zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.
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