Verleihung des Labels Friendly Work Space, 22. Oktober 2019

Das Label Friendly Work Space feiert sein 10-jähriges Jubiläum mit 83 ausgezeichneten Unternehmen

Bern, 23. Oktober 2019. Zum 10. Mal lud Gesundheitsförderung Schweiz zur jährlichen Verleihung des Labels Friendly Work Space ein. Ausgezeichnet wurden gestern 20 Unternehmen, die sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden einsetzen. Insgesamt sind 83 Betriebe in der Schweiz mit dem Label ausgezeichnet. Ihre 255'000 Angestellten profitieren von systematischem Gesundheitsmanagement und entsprechend optimierten Arbeitsbedingungen.

Dieses Jahr feiert das Label Friendly Work Space sein 10-jähriges Bestehen. Das Label ist eine Auszeichnung für Organisationen, die betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) erfolgreich umsetzen. Ausgezeichnete Betriebe engagieren sich systematisch für gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeitenden. Davon profitieren heute rund 255'000 Arbeitnehmende in 83 Betrieben. Im Jubiläumsjahr wurden fünf Betriebe neu mit dem Label von Gesundheitsförderung Schweiz ausgezeichnet und 15 weitere haben das Assessment erneut erfolgreich bestanden.

Pionierarbeit gemeinsam mit Arbeitgebenden

Um einen einheitlichen BGM-Standard zu schaffen, entwickelte Gesundheitsförderung Schweiz gemeinsam mit 10 Unternehmen  vor 10 Jahren entsprechende Qualitätskriterien. Diese bilden die Grundlage für das Label Friendly Work Space. Die Qualitätskriterien helfen Unternehmen, die vielfältigen Faktoren mit Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeitenden gezielt zu berücksichtigen und ein systematisches BGM einzuführen und/oder weiterzuentwickeln.

Mit dem Label ausgezeichnete Unternehmen durchlaufen alle drei Jahre erneut ein Assessment, in welchem sie aufzeigen, dass sie sich nachhaltig für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden einsetzen und systematisch an der Optimierung der betrieblichen Rahmenbedingungen arbeiten.

«Mit dem Label Friendly Work Space hat Gesundheitsförderung Schweiz das Thema BGM auf die unternehmerische Agenda gesetzt und Firmen motiviert, einen Beitrag zur Prävention von stressbedingten Krankheiten und Burnout zu leisten», fasst Prof. Dr. Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz, den Erfolg des Labels zusammen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement im Wandel

Dass gesamtschweizerisch das Potenzial im Bereich BGM weiterhin hoch ist, zeigt die Studie Job-Stress-Index 2018 von Gesundheitsförderung Schweiz: Das unausgewogene Verhältnis zwischen Ressourcen und Belastungen bei Angestellten kostet die Arbeitgebenden rund CHF 6.5 Mrd. pro Jahr. Weiter zeigt das Monitoring 2016 von Gesundheitsförderung Schweiz zur Verbreitung von BGM in Schweizer Betrieben, dass 71% der Betriebe Massnahmen im Bereich BGM umsetzen, darunter jedoch nur 23% eine vollumfängliche und systematische Umsetzung implementiert haben.

Damit mehr Unternehmen BGM implementieren, müssen BGM-Angebote stets weiterentwickelt und der sich rasch verändernden Arbeitswelt angepasst werden. Gesundheitsförderung Schweiz fokussiert sich aktuell auf folgende Aspekte im Bereich BGM:

  • Digitalisierung der Arbeitswelt und deren Einfluss auf die psychische Gesundheit
  • Angebote mit Fokus auf KMU
  • Branchenspezifische Angebote für Unternehmen in den Bereichen Bildung und Langzeitpflege
  • Angebote für Lernende im Setting Betrieb und Berufsbildungsverantwortliche

Um BGM weiter zu verbreiten und somit die Produktivitätsverluste zu verringern, muss das Thema auch in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext gestellt werden und nicht ausschliesslich von Leistungskennzahlen abhängig gemacht werden. Es gilt insbesondere Führungskräfte und politische Entscheidungstragende zur Sinnhaftigkeit von BGM zu sensibilisieren. «Wir schöpfen zwar unsere Kraft aus uns selbst, brauchen aber andere, um Erfolg zu haben. Dazu gehört auch, das Gemeinwohl in den Fokus zu rücken, von der betriebswirtschaftlichen auf die volkswirtschaftliche Perspektive umzuschalten, von Kundenzielgruppen zur Gesellschaft als Ganzes», fasst Zukunftsforscher Franz Kühmayer die Lage zusammen.  

Unternehmen gestalten BGM-Massnahmen selbst

«Wichtig ist, dass die Unternehmen selbst definieren, welche Massnahmen konkret ihren jeweiligen Bedürfnissen entsprechen und für sie zielführend sind», erklärt Prof. Dr. Thomas Mattig. Des Weiteren empfiehlt Gesundheitsförderung Schweiz, dass die Massnahmen mit Mitarbeitenden gemeinsam erarbeitet werden, um eine breite Akzeptanz zu erlangen und Teil der Unternehmenskultur zu werden.

«Wie bei der Zubereitung unserer Mahlzeiten achten wir auch im BGM auf Nachhaltigkeit. Die Qualitätskriterien des Labels Friendly Work Space geben einen Rahmen vor, der sicherstellt, dass wir BGM systematisch angehen. Die einzelnen konkreten Massnahmen haben wir wiederum in einem partizipativen Prozess ausgearbeitet und konnten diese genau auf unsere Bedürfnisse zuschneiden. Wir tragen unserer Gesundheit gemeinsam Sorge», erklärt Markus Daniel, Geschäftsführer der Menu and More AG.

Unternehmen, die ein systematisches BGM umsetzen, nehmen mehrheitlich einen Effekt des Labels auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden, den Unternehmenserfolg und die Attraktivität des Unternehmens wahr. Des Weiteren hilft das Label auch, die Entscheidungstragenden von der Bedeutung von BGM-Themen zu überzeugen und entsprechende Massnahmen umzusetzen.

2019 ausgezeichnete Unternehmen

Erstmals mit Friendly Work Space ausgezeichnete Organisationen:

  • Bär & Karrer AG
  • CHUV – Centre hospitalier universitaire vaudois
  • Energie Wasser Bern
  • Hilcona AG
  • Menu and More AG

Erneut mit Friendly Work Space ausgezeichnete Organisationen:

  • Bell Schweiz AG
  • Credit Suisse AG
  • CSS Versicherung – Sanagate AG
  • Genossenschaft Migros Luzern
  • Kambly SA
  • Kuhn Rikon AG
  • Opacc Software AG
  • Paul Scherrer Institut
  • Pflegezentren der Stadt Zürich
  • PostFinance AG
  • Société coopérative Migros Neuchâtel-Fribourg
  • Société de la Loterie de la Suisse Romande
  • Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ)
  • Würth International AG
  • zb Zentralbahn AG

Alle ausgezeichneten Betriebe finden Sie unter www.friendlyworkspace.ch.  

Weitere Informationen und Bilder zur Label-Verleihung finden Sie hier:
www.gesundheitsfoerderung.ch/verleihung-friendly-work-space-2019

Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.

Friendly Work Space in Kürze

Mit Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft hat Gesundheitsförderung Schweiz Angebote für das BGM mit Fokus auf die psychische Gesundheit entwickelt. Damit unterstützt Gesundheitsförderung Schweiz Unternehmen, BGM systematisch zu optimieren und vorbildliche Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Das Label Friendly Work Space ist das Qualitätssiegel für Unternehmen, die BGM in ihre Unternehmensstrategie integriert haben. Es richtet sich an Firmen, die nicht nur auf individuelle Verhaltensweisen fokussieren, sondern auch Massnahmen zur Optimierung der betrieblichen Rahmenbedingungen systematisch und nachhaltig umsetzen.

Alle ausgezeichneten Firmen und weitere Informationen finden Sie unter www.friendlyworkspace.ch.

Gesundheitsförderung Schweiz

Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 40 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.