Bern, 31.01.2018. Citizen@Work Swiss hat im Rahmen einer Preisverleihung drei Schweizer Unternehmen für ihr besonderes Engagement für die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeitenden ausgezeichnet. Die Gewinner des Grand Prix «Gesundheit im Unternehmen» 2018 heissen Paul Scherrer Institut, Elkuch Eisenring AG und Fröhlich Architektur AG. Unterstützt wird die Auszeichnung von Gesundheitsförderung Schweiz, der Suva und dem Bundesamt für Gesundheit.
An der diesjährigen Preisverleihung des Grand Prix Suisse «Gesundheit im Unternehmen» wurden drei Schweizer Unternehmen ausgezeichnet. Die drei Gewinnerprojekte zeigen eindrücklich, wie Firmen die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeitenden auf innovative Weise fördern und damit die Unternehmenskultur langfristig verbessern können.
Der mit 15‘000 Schweizer Franken dotierte Preis wird seit über 25 Jahren von Citizen@Work Swiss, der Schweizer Sektion des Europäischen Netzwerks für Förderung der Gesundheit und ökonomischen Entwicklung vergeben. Dabei werden innovative Projekte honoriert, die nachweislich zu Verbesserungen der Gesundheit der Mitarbeitenden führen.
Erster Platz: Paul Scherrer Institut – erfolgreiche Reintegration in den Arbeitsalltag
Mit rund 2‘000 Mitarbeitenden ist das Paul Scherrer Institut das grösste Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Basierend auf Leadership und Fürsorge hat das Institut 2015 ein neues Reintegrationskonzept implementiert, um Langzeitabwesende möglichst rasch wieder ins Arbeitsleben zu integrieren. Mitarbeitende werden dabei auch während längeren krankheitsbedingten Abwesenheiten nicht allein gelassen und bei ihrer Rückkehr schrittweise in den Arbeitsalltag integriert. Falls dies bei der vorherigen Stelle nicht möglich ist, wird nach einem neuen, vorübergehenden Arbeitsplatz unter einem anderen Vorgesetzten gesucht. Die bisherige Führungskraft wird aber in die Pflicht genommen und ist weiterhin für die Fürsorge und die Personalkosten zuständig. Dabei wird sie anhand von Workshops und durch das Personalmanagement unterstützt, um gemeinsam eine möglichst erfolgreiche Reintegration zu erreichen.
Als Ergebnis konnten seit 2015 mehr als 70 Prozent der betroffenen Mitarbeitenden erfolgreich wieder in den Arbeitsalltag integriert werden. Entscheidend für den Erfolg des Projekts waren einerseits die volle Unterstützung der Direktion und andererseits deren Entscheidung, dass jeder mitmachen muss. Durch diese Massnahmen entlastet das Paul Scherrer Institut die eignen Kosten und die der Sozialversicherungen. Gleichzeitig kann das Unternehmen den psychischen Druck auf die Mitarbeitenden senken und die Unternehmenskultur verbessern.
Zweiter Platz: Bei der Elkuch Eisenring AG ist «Alles im grünen Bereich»
Die Elkuch Eisenring AG aus Jonschwil SG ist mit ihren rund 120 Mitarbeitenden eine der Marktführerinnen im Bereich Blechverarbeitung. Mit der internen Kampagne «Alles im grünen Bereich» will das Unternehmen das Thema psychische Erkrankungen enttabuisieren. Dazu haben die Verantwortlichen 10 thematische Impulse definiert, die regelmässig in sogenannten Kreativpausen in den Teams diskutiert werden und dem Ideen- und Bedürfnisaustausch der Mitarbeitenden dienen. In einer Schulung konnten 2 | 3 sich die Vorgesetzten entsprechend auf die Kampagne vorbereiten und nützliche Tools und Informationen beziehen. Dadurch fördert das Unternehmen den offenen Austausch und die aktive Auseinandersetzung mit Themen rund um den Arbeitsalltag. Die Protokollierung der Gespräche ermöglicht den Vorgesetzten zudem, die Themen auch Abteilungsübergreifend zu diskutieren. Das Ziel der Kampagne ist eine bessere Kommunikation und ein gutes Betriebsklima, das wiederum das Wohlbefinden der Mitarbeitenden steigert.
Dritter Platz: Mehr Power dank kreativer Auszeit bei der Fröhlich Architektur AG
Das in Pfäffikon SZ ansässige Architekturbüro Fröhlich Architektur setzt mit dem Projekt «Powertime» auf Entschleunigung und effizienz- und effektivitätssteigerndes Arbeiten. Dazu werden zwei Mal pro Woche für drei Stunden alle direkten Durchwahlnummern auf das Sekretariat umgeleitet und der Empfang von externen E-Mails zurückgehalten. Das störungsfreie Arbeiten soll bei den Mitarbeitenden eine positive Auswirkung auf Kreativität und Produktivität haben und Belastungen wie Zeitdruck, Arbeitsunterbrechungen, Erschöpfung und Beeinträchtigungen im Arbeits- und Privatleben abbauen. Die jährliche Evaluation des Projekts in Form einer Mitarbeiterbefragung hat gezeigt, dass das Projekt bei den Mitarbeitenden gut ankommt und insgesamt die psychische Belastung am Arbeitsplatz reduziert.
Zum Grand Prix «Gesundheit im Unternehmen»
Der Grand Prix «Gesundheit im Unternehmen" 2018 wurde am Mittwoch, 31. Januar 2018 vergeben. Er wurde bereits 1992 als Grand Prix von AEPS (Europäischer Verband zur Förderung der Gesundheit) ins Leben gerufen. Eine Jury von 10 Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen des betrieblichen Gesundheitsmanagements wählt drei Gewinner-Projekte unter den eingereichten Anträgen aus. Über die Gewinner wird ein Videoclip erstellt, um ihre Corporate-Health-Initiative hervorzuheben. Die Auszeichnung wird unterstützt durch Gesundheitsförderung Schweiz, die Suva und das Bundesamt für Gesundheit.
Grand Prix 2019
Interessierte Unternehmen und Organisationen sind dazu eingeladen, das Bewerbungsdossier bis am 15. September 2018 einzureichen. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Citizen@Work.
Für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich bitte an:
Olivier Girard, Präsident Citizen@Work-Swiss | Schweizer Sektion des Europäischen Netzwerks für die Förderung der Gesundheit und ökonomische Entwicklung
Tel: 079 936 33 04, E-Mail: ogirard(at)ergoh-conseil.ch
Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung 3 | 3 unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 40 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.
www.gesundheitsfoerderung.ch
Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturen und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4200 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts mit 4,2 Mrd. Franken Prämienvolumen versichert sie rund 127 000 Unternehmen bzw. 2 Mio. Berufstätige gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes seit 2005 auch die Militärversicherung. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück. Im Verwaltungsrat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.
www.suva.ch
Bundesamt für Gesundheit BAG
Das Bundesamt für Gesundheit BAG ist - zusammen mit den Kantonen - verantwortlich für die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung und für die Entwicklung der nationalen Gesundheitspolitik. Im Rahmen der Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie) engagiert sich das BAG in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern für einen gesunden Lebensstil. Das Ziel ist, nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zu vermeiden oder die Folgen zu vermindern. Die Erhaltung und Verbesserung von Leistungsfähigkeit und Teilhabe der Bevölkerung an Wirtschaft und Gesellschaft ist ein übergeordnetes Ziel der NCD-Strategie. Die drei Institutionen BAG, Gesundheitsförderung Schweiz und Suva schaffen gemeinsam Angebote im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Sie vereinen ihre Kompetenzen und Ressourcen, um die Gesundheit der Arbeitnehmenden zu unterstützen.
BAG – Betriebliche Gesundheit