Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung

Projekt «SomPsyNet»

Prävention psychosozialer Belastungsfolgen in der Somatik: ein Modellprojekt zur kollaborativen Versorgung

In somatischen Akutspitälern weisen 9–28 % der Patientinnen und Patienten auch psychosoziale Belastungen einschliesslich psychischer Störungen auf. Sie sollen künftig in einem schweregrad-gestuften und kollaborativen Versorgungs-Netzwerk aus vier grossen Basler Spitälern und wichtigen Playern der ambulanten Versorgung mit sekundär- und tertiärpräventiver Intention zum einen frühzeitig identifiziert, zum anderen bedarfsgerecht und koordiniert behandelt werden.

Vertragspartner Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt
Abteilung Prävention
Malzgasse 30
4001 Basel

Universitätsspital Basel
Klinik für Psychosomatik
Hebelstrasse 2
4031 Basel
Konsortiumspartner Bethesda Spital
Felix Platter-Spital
St. Claraspital
Baselstädtischer Apotheker-Verband
Klinik Sonnhalde
Medizinische Gesellschaft Basel / Fachgruppe Psychiatrie und Psychotherapie
Patientenstelle Basel
Rheumaliga beider Basel
Schweizerische Herzstiftung
Service de psychiatrie de liaison, CHUV
Stiftung Rheinleben
Universität Basel, European Center of Pharmaceutical Medicine
Universität Basel, Institut für Pflegewissenschaft
Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel
Verband der Psychologinnen und Psychologen beider Basel
Verband der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten beider Basel
Vereinigung der psychosomatischen Ärztinnen und Ärzte der Region Basel
Zentrum Selbsthilfe
Spitex Basel
IV-Stelle Basel-Stadt
IV-Stelle Basel-Landschaft
Doc24.ch
heartbeat medical
Laufzeit 01.01.2019 – 31.12.2022
Gesamtbudget CHF 3'021'018.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz CHF 2'000'000.–
Themenbereich Psychische Gesundheit
Prioritäre Interventionsbereiche Schnittstellen
Kollaboration
Aus-, Weiter- und Fortbildung
Neue Technologien
Neue Finanzierungsmodelle
Förderbereich I: umfangreiches Projekt

    

Zusammenfassung

Patienteninnen und Patienten mit körperlichen Erkrankungen in Schweizer Akutspitälern sind häufig auch psychosozial belastet. Die Belastung wirkt sich negativ auf die Betroffenen aus, d.h. Patientinnen und Patienten verbleiben länger im Spital, werden häufiger rehospitalisiert, haben eine reduzierte Lebensqualität und verursachen im Schnitt um 28 % erhöhte Kosten.

Im Projekt SomPsyNet soll zur Prävention von psychosozialen Belastungen in somatischen Akutspitälern im Kanton Basel-Stadt ein «Stepped and Collaborative Care Model» (SCCM) im Rahmen eines sektorenübergreifenden Versorgungsnetzwerks aufgebaut und etabliert werden. Mit diesem Projekt gehen das Gesundheitsdepartment und das Universitätsspital zusammen mit dem Bethesda-, dem St. Clara- und dem Felix Platter-Spital sowie vielen ambulanten Playern der Basler Gesundheitsversorgung neue Wege. Ziel ist, Patientinnen und Patienten mit psychischen oder sozialen Belastungen bereits während des Spitalaufenthalts frühzeitig zu identifizieren und zeitnah geeignete Unterstützungsangebote zu vermitteln, um eine bedarfsgerechte und koordinierte Behandlung zu ermöglichen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Zur Identifizierung belasteter Patientinnen und Patienten wird auf ein neuartiges digitales System zurückgegriffen, indem ein tablet-gestütztes Screening durchgeführt wird. Bei den psychosozial belasteten Patientinnen und Patienten wird unter Einbezug des psychosomatischen Konsiliar-/Liaison-Dienstes der individuelle Behandlungsbedarf abgeklärt. Noch während des Spitalaufenthaltes werden Schweregrad und geeignete Interventionen ermittelt, und es wird ggf. mit einer schweregradgestuften Behandlung begonnen bzw. eine ambulante Behandlung im Anschluss an den Spitalaufenthalt initiiert. Dazu werden die kantonal bereits bestehenden psychosozialen Behandlungsangebote mittels einer Online-Plattform vernetzt.

Dieses Versorgungsmodell und -Netzwerk ist eines der ersten seiner Art und weist einen Pioniercharakter auf. Die Patientinnen und Patienten profitieren dadurch von einer verbesserten Aussicht auf einen günstigen Verlauf und mehr Lebensqualität. Auf Seiten der Leistungserbringer sollen die Nutzung der Schnittstellen verbessert, die Netzwerkstrukturen für eine sektorenübergreifende Versorgung zwischen stationärer und ambulanter Medizin entwickelt und etabliert werden. Langfristig bietet die Implementierung dieses Vorsorgemodells und der Ausbau des Netzwerks die Gelegenheit, es auf andere Regionen der Schweiz zu erweitern und nachhaltig zu nutzen.

     

    

Weitere Informationen

Kontaktperson Projekt «SomPsyNet»:

Christina Karpf
Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt
E-Mail: christina.karpf(at)bs.ch
Telefon:061 267 45 36