Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung

Projekt «CAREMENS»

CAREMENS ist ein Projekt zur Verbesserung der Lebensqualität vulnerabler älterer Menschen, die an einer leichten oder schweren neurokognitiven Störung leiden. Ziel ist, dem funktionalen Abbau besser vorzubeugen, soziale Interaktionen zu fördern und den Umgang mit nichtvitalen Notfällen zu verbessern.

Vertragspartner Centre Leenaards de la Mémoire, CHUV
Montpaisible 16
1011 Lausanne
Konsortiumspartner Service universitaire de psychiatrie de l'âge avancé, CHUV
Direction générale de la Santé, canton de Vaud
Centre Mémoire Est Vaudois, réseau santé Haut Léman
Centre Mémoire du réseau santé de La Côte
Centre Mémoire du réseau santé Nord Broye
Consultation Mémoire du canton de Fribourg
Centre de la Mémoire des hôpitaux universitaires genevois
Centre de la Mémoire, Hôpital du Valais
Consultation Mémoire, Hôpital neuchâtelois
Association Alzheimer Suisse
Association Alzheimer Vaud
Association Alzheimer Valais
Haute école de Santé-Suisse orientale, Valais
Haute école de Santé-suisse orientale, Vaud
Centre collaborateur de l'Organisation Mondiale de la Santé pour la formation et la recherche en santé mentale
Association Vaudoise d'Aide et de Soins à Domicile
Association Alzheimer Genève
Formation continue UNIL-EPFL
Association Alzheimer Neuchâtel
Haute école de Santé - Suisse Orientale
Association Alzheimer Fribourg
Service de gériatrie et réadaptation gériatrique, CHUV
Service de la santé publique du Valais
Service de la santé publique de Neuchâtel
Service de la santé publique de Fribourg
Laufzeit 01.01.2020 – 31.12.2023
Gesamtbudget CHF 2'597'800.–
Beitrag Gesundheitsförderung Schweiz CHF 2'000'000.–
Themenbereiche Psychische Gesundheit
Prioritäre Interventionsbereiche Schnittstellen
Kollaboration
Selbstmanagement
Aus-, Weiter- und Fortbildung
Förderbereich I: umfangreiches Projekt

   

Zusammenfassung

CAREMENS ist ein Projekt zur Verbesserung der Lebensqualität vulnerabler älterer Menschen, die an einer leichten oder schweren neurokognitiven Störung (NCD) leiden, mit dem Ziel, unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, die ihre Situation oft verschlimmern.

Eine leichte NCD (DSM-5, 2013) ist eine Erkrankung, die sich durch eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten im Vergleich zu früher (von der Patientin bzw. dem Patienten, Angehörigen oder einer Ärztin bzw. einem Arzt) subjektiv wahrgenommenen kognitiven Fähigkeiten äussert. Gleichzeitig liegt eine mittels neuropsychologischer Tests objektiv messbare kognitive Störung vor. Die Fähigkeit, Aktivitäten des täglichen Lebens selbstständig zu bewältigen, ist jedoch weiterhin vorhanden. Eine schwere NCD (Demenz) hingegen geht insbesondere mit dem Verlust der Selbstständigkeit einher.

Da eine leichte NCD ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer schweren NCD (Demenz) darstellt, schlägt CAREMENS einerseits vor, für die Patientinnen und Patienten personalisierte Strategien zu entwickeln, bevor ein Rückgang der Selbstständigkeit einsetzt. Dazu sollen innovative kognitive (neuropsychologische und logopädische) und physiotherapeutische nichtmedikamentöse Interventionen (NMI) in allen Memory-Kliniken der Westschweiz angeboten werden. Darüber hinaus müssen diese NMI in der Wohnregion der betroffenen älteren Menschen auf ihre Bedürfnisse, Appetenzen und kompetenziellen Ressourcen abgestimmt werden. Wir wollen auch die Rolle der Care-Managerinnen und  Manager ausbauen, die nicht nur die Zugänglichkeit, Etablierung und Koordination dieser Interventionen gewährleisten, sondern auch den Nutzen von NMI nachhaltig sichern, indem sie die Kontinuität der Pflege zwischen den spezialisierten Strukturen und dem bestehenden Angebot in den Gemeinschaften sicherstellen.

Andererseits ermöglicht CAREMENS die Ausbildung zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure im Umgang mit nichtvitalen Notfällen (z. B. Verhaltensstörungen) und zur Identifikation von Situationen mit Frakturrisiko, sodass die Betroffenen gewarnt und den geeigneten Pflegeangeboten zugeführt werden können. Es werden Aus- und Weiterbildungen über Best Practices in den Gemeinschaften durchgeführt und so die missbräuchliche Nutzung des Gesundheitssystems (Notfalldienste) vermieden.

Dieses Projekt steht im Einklang mit der «Triple Aim»-Roadmap der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW), die auf eine nachhaltige Entwicklung des Gesundheitssystems abzielt, und den Empfehlungen der WHO (2019) zur Verminderung des Risikos des kognitiven Abbaus.

   

Weitere Informationen

Kontaktperson Projekt «CAREMENS»:

Dr. Andrea Brioschi Guevara
Centre Leenaards de la Mémoire, CHUV
E-Mail: andrea.brioschi-guevara(at)chuv.ch